Übersicht Ikebana-Stile


Der "Rikka" und der "Shoka-Stil"
 

Rikka-Arrangements sind die ursprünglichste Form der Blumenstellkunst. Sie wurden für Tempel, Schreine und Paläste mit grossem Aufwand und mit einer Fülle von Materialien in traditionellen Bronzegefässen angefertigt. Heute werden Rikka-Arrangements, die oft stilisierte Landschaften darstellen, nur noch zu besonderen Feierlichkeiten angefertigt, da sie eine grosse Planung voraussetzen.

Die vereinfachte Form dieser Rikkas sind die Shoka- Arrangements, die ebenfalls in meist V-förmigen Gefässen mit einem Einsatz für den Kenzan gearbeitet werden. Auch hier soll die Linie der Zweige, die Blumen und das Beimaterial wirkungsvoll zur Geltung kommen; jeder Zweig und jede Blume hat eine symbolische Bedeutung, die das ganze Universum umfassen. 
 

 

Je nach Aufgabe kommen ein bis mehrere Materialien zum Einsatz.

Shoka-Arrangements bedeuten eine Rückbesinnung zu den einfachen und schlichten Formen, welche auch die Grundhaltung des Taoismus und des Zen-Buddhismus beinhalten. Rikka- und Shoka-Arrangements werden von der Ikenobo-Schule gestaltet.


 

Chabana - Das Blumenarrangement zur Tee-Zeremonie
 

Wenn Blumen zu einer Tee-Zeremonie arrangiert werden, geschieht dies immer mit dem Hintergrund der Schlichtheit, so wie es auch dem Teeraum entspricht, wo die Zeremonie stattfindet. Das Blumenarrangement steht dann in einem direkten Zusammenhang mit dem Raum, der Jahreszeit und auch mit dem Rollbild, das in der Tokonoma (einer Nische) hängt. Die Blumen werden auf natürliche und sparsame Weise arrangiert.

Aus dem Chabana entwickelte sich später auch das Nageire und wurde als gestalterisches Element ausgebildet und fortentwickelt.

 

Der Nageire-Stil
 

Für den Nageire-Stil werden hohe, schlanke Vasen verwendet. Durch die Form des Gefässes reduziert sich das Blumen- und Zweigmaterial auf nur wenige Elemente. Nageire-Arrangements (bedeutet "Blumen hineinwerfen") sind wie die Moribana-Gestecke an die Grundregeln der jeweiligen Schule gebunden.

Für die Befestigung der Zweige und Blumen werden Kome oder Kubari verwendet, Holzstäbchen mit denen ein gabelförmiges Hilfselement oder ein Kreuz gebunden werden. Neben den üppigeren Rikka-Formen, wie sie in früheren Zeiten oftmals über mehrere Tage gearbeitet wurden, bestechen die heutigen Nageire Arrangements durch ihr Schlichtheit.

Sie können recht zügig erstellt werden und sollen sowohl elegant, zart aber auch aussagekräftig wirken. Wie bei allen anderen Grundformen auch, unterscheidet man ebenfalls die aufrechte und die geneigte Form und mehrere unterschiedliche Variationen.
 

Der Moribana-Stil
 
Für die Moribana-Stilform, die aus dem landschaftsähnlichen Rikka-Stil entwickelt wurde, werden im Gegensatz zum Nageire flache Schalen verwendet. Diese können rund, oval, eckig oder unregelmässig geformt sein.

Mit Hilfe eines Kenzan (Blumenigels) werden Zweige und Blumen arrangiert. Wichtig ist ein ebener Boden, um den Kenzan gut positionieren zu können. Die Position des Kenzan kann je nach Jahreszeit und Aufgabenstellung innerhalb der Moribana-Schale variieren.

Die flache Form der Schalen bietet viele Möglichkeiten, evt. sogar die Kombination von mehreren Gefässen. Beim Moribana unterscheidet man in allen Schulstilen die "aufrechte" und die "geneigte" Form mit zusätzlich unterschiedlichen Variationen.

 

Der "freie" Stil (Jiyuka)
 

Freistil-Arrangements haben keine feste Gestaltungsregel, jedoch fliessen im Grundstil erlernte Elemente in die Realisierung hinein. Eine Vielfalt an verschiedensten Gefässen erlauben ein freies, originelles Arbeiten, immer mit dem Hintergrund, beim Betrachter einen Überraschungseffekt oder eine optische Wirkung, die nicht erwartet wurde, zu erzielen.

Je nach Schulstil dürfen sowohl frische Blumen, als auch getrocknetes und non-florales Material, wie z.B. Holz, Glas, Stahl, Papier, Kunststoffe und Drähte verwendet werden.

 
Auch hinsichtlich der handwerklichen Verarbeitung ist alles möglich bis hin zum Nageln, Kleben, Löten und Schweissen.  Ursprünglich von der Sogetsu Schule eingeführt, wird der freie Stil heute von den meisten Ikebanaschulen angewendet.

 

MorimonoDas "Morimono"
 

Früchte, Gemüse, Zweige mit Beeren, Nüssen oder sonstiger "Ernte", werden sowohl in Moribana-Schalen, als auch in beliebigen Freistil-Gefässen zu einem "Stilleben" komponiert.

Das Morimono wird besonders gerne im Herbst gestaltet, um das reiche Angebot der Jahreszeit aufzuzeigen. Durch die flache Anordnung lässt sich hier mit mehreren Schalen (oder auch ohne Gefäss) arbeiten.

 
Das "Uki-bana" - Das "schwimmende" Blumengesteck.
 

Das Hauptelement im Ukibana ist das Wasser, es soll in der flachen Schale zusammen mit dem dazu ausgewählten Blumenmaterial speziell zur Geltung kommen. Das Ukibana lehnt sich ans Moribana, kann aber auch als freier Stil gestaltet werden, da es keine besondere Regel für dessen Anordnung gibt. Die Blumen sollen lose schwimmen und dem Betrachter einen Anflug von "draussen in der Natur geben". Ukibana-Arrangements werden vorzugsweise im Sommer gestaltet, das Hauptelement "Wasser" soll einen kühlenden Effekt erzielen.

Das "Shiki-bana"
 

Shiki-bana-Arrangements werden im Winter gestaltet. Es werden getrocknete Zweige mit Beeren, Trockenblumen und andere Pflanzenelemente verarbeitet, die nicht zwingend in einem Gefäss arrangiert werden müssen. Ein Shiki-bana kann z.B. als Tischdekoration gestaltet werden, auch ein Arrangement, das an die Wand gehängt werden kann, ist denkbar. Da das Pflanzenmaterial nicht vom Wasser abhängig ist, hat das Shiki-bana eine längere Lebensdauer als herkömmliche Ikebana-Arrangements.

 


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